Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 139

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 139 — Baumwolle, Nach einem Anschanungsbilde aus dem Verlage von F. (5. Wachsmuth in Leipzig. St. Lonis (750 T.) mit bedeutendem Handel in Baumwolle, Wolle, Lebens- Mitteln, Holz. New Orleans (350 T.) ist nach Liverpool der größte Baum- wollenmarkt der Welt. 4. Die Kordilleren sind der am wenigsten dicht besiedelte Teil der Ver- einigten Staaten. Überall da, wo in den Flußtälern (Kalifornien) und Hoch- flächen (Utah) eiue künstliche Bewässerung möglich war, wird viel Obst, Wein und Zuckerrohr angebaut. Auf den wasserarmen Hochflächen wird die Schaf- und Schweinezucht betrieben. An der Seeseite sind die Kordilleren reich an Waldungen. Hier finden wir mächtige Rottannen und rote Zedern, die bis 80 m hoch werden. Am Westabhang der Sierra Nevada kommen noch in kleinen Hainen die berühmten Riesenbäume Kaliforniens vor. Im malerischen Josemitetal, das durch seine prächtigen Wasserfälle — der obere stürzt 450 m herab — berühmt ist, finden sich noch Wälder von „unberührter Pracht und Schönheit". Da im östlichen Teil der Vereinigten Staaten durch die rastlos fortschreitende Bearbeitung des Bodens die Naturdenkmäler, nämlich seltene Pflanzen, eigenartige Felsbilduugen, charakteristische Landschaften verschwunden sind, hat die Regierung durch Gesetze dafür gesorgt, daß im Westen einzelne Gebiete in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten bleiben. Sie tragen den

2. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 43

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Natur- und Länderbeschreibung. 45 fesseln können, stände nicht hie und da die Facher- Palme zerstreut umher. Weit berühmt sind die Vor- züge dieses wohlthätigen Lebensbaumes. Er allein ernährt am Ausflüsse des Orinoco die unbezwungne Nation der Guaraunen. Hängematten, ausüben Blattstielen dieser Palme gewebt, spannen sie künst- lich von Stamm zu Stamm, um, wahrend in der Regenzeit das Delta überschwemmt ist, nach Art der Assen auf den Daumen zu leben. Diese schweben- den Hütten werden theilweise mit Letten bedeckt. Auf der feuchten Unterlage schüren die Weiber zu häuslichen Bedürfnissen Feuer an. Wer bei Nacht auf dem Flusse vorüber fahrt, sieht die Flammen hoch in der Luft. Die Guaraunen verdanken die Erhaltung ihrer Unabhängigkeit dem lockeren Moor- boden, über den sie leichtfüßig fortlaufen, und ih- rem Aufenthalt auf den Baumen, dieser hohen Frei- statt, welche sie vor jedem Angriff sichert. Aber nicht bloß sichere Wohnung, auch mannich- faltige Speise gewährt diese Palme. Ehe auf der männlichen Panne die zarte Blüthenscheide aus- bricht, enthält das Mark des Stammes ein sago- artiges Mehl, welches in dünnen brotartigen Schei- den gedörrt wird. Der gegohrne Saft des Baumes ist der süße berauschende Palmenwein der Guarau- nen. Die frischschuppigten Früchte, welche röth- lichen Tannenzapfen gleichen, geben, wie Pisang und fast alle Früchte dieses Himmelsstrichs, eine verschiedenartige Nahrung, je nachdem man sie nach völliger Entwicklung ihres Zuckerstoffes, oder früher im mehlreichen Zustande genießt. So finden wir auf der untersten Stufe menschlicher Geistesbildung (gleich dem Infekt, das auf einzelne Blüthentheile beschränkt ist) die Existenz eines Völkerstammes an einen einzigen Baum gefesselt. Seit der Entdeckung -es neuen Continents ist dir Ebene dem Menschen bewohnbar geworden. Um das Verkehr zwischen -er Küste und der Guayana zu erleichtern, sind selbst hie und da Städte an den Steppenflüffen erbaut. Fern von ihnen hat überall Viehzucht in dem uner-' westlichen Raume begonnen. Tagereisen von ein-

3. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 65

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 65 — diejenigen Rechte anmaßen, welche der Bundesregierung durch die Verfassung übertragen sind, und darf nichts unternehmen, was die Einheit der Union aufheben und letztere schädigen kann. Die Verfassungen der verschiedenen Staaten sind daher keineswegs gleich, ebensowenig wie ihre ganze Organisation, Verwaltung und Gesetzgebung, und vieles, was in dem einen erlaubt, ist in dem nächsten oder in andern Staaten verboten und umgekehrt. Auf diesen gänzlichen Mangel an Ein- heitlichkeit in der Gesetzgebung namentlich sind viele Konflikte der Staaten unter einander oder mit der Bundesregierung und zahlreiche Übelstände zurückzuführen, die das öffentliche und das soziale Leben der Vereinigten Staaten aufzuweisen haben. Die Bürger des Staats wählen auf Grund des allgemeinen Wahl- rechts die Mitglieder der General Assembly, der gesetzgebenden Versamm- lung, welche sich aus Senat und Abgeordnetenhaus zusammensetzt, und ferner den Gouverneur, den Präsidenten. Letzterer hat seine Sekretäre, die sein Ministerium bilden und die verschiedenen Ressorts verwalten. Er selbst stattet dem Unionspräsidenten jährlich seinen amtlichen Bericht ab. Als Regierungssitz wird meist nicht die eigentliche Hauptstadt des betreffenden Staates erwählt, sondern ein kleinerer, möglichst zentral ge- legener oder von allen Teilen des Staats leicht zugänglicher Ort; so ist der Regierungssitz von New Jork zum Beispiel nicht etwa diese Stadt, sondern das kleine Albany, der Regierungssitz von Kalifornien nicht etwa San Francisco, sondern Sacramento. Manche Staaten haben sogar zwei politische Hauptstädte, zwischen denen sie wechseln, wie Connecticut, dessen Regierungssitze Hartford und Newhaven sind. Der Zweck dieser eigenartigen Institution ist, die Ansammlung der politisch einflußreichen oder maßgebenden Elemente am Regierungssitze zu verhüten, der Zentralisation der Macht und der Möglichkeit eines seitens der herrschenden Partei oder anderer Faktoren etwa beabsichtigten Staats- streiches vorzubeugen. Vii. Der Südosten der Union und der Mississippi. („Die Vereinigten Staaten von Nordamerika." Von Dr. Friedrich Ratzel, Professor der Erdkunde an der technischen Hochschule zu München. Erster Band. Physi- kalische Geographie und Naturcharakler. Mit 12 Holzschnitten und 5 Karten in Farben- druck, München, Druck und Verlag von R. Oldenburg, 1878. 667 Seiten, 2 Bände 14 Mark. S. 488, 490-493, 517—519, 521—524.) (1. Der Charakter des Südostens.) Wer jemals im Winter durch den Süden, etwa durch die östlichen Teile der beiden Carolinas reiste, wo Niederungen und dürre Sandrücken häufig miteinander abwechseln, hat den südlichen Charakter jener und den nordischen dieser gewiß bald herausgefühlt. Wiewohl die Zypressen des Südens (Taxodien) im Winter ihre Blätter ab- werfen, während die Föhren der Sandrücken grün bleiben, sieht es doch im Zypressensumpf immer halb tropisch, im Pine Barren hingegen winterlich dürr, nordisch aus; das Unterholz und einzelne eingesprengte Bäume bedingen den Unterschied. Im Zypressensumpf sehen wir das dichte Palmengestrüpp, die immergrünen Aruudinarien, Lorbeer- und Heidekrautartige, und stellen- weise Magnolien, ferner lebhaft grüne Schlingsträucher, wie Smilax und Marquardt, Quellenlesebuch. 5

4. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 151

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 151 — Die Bevölkerung wohnt wenig dicht. Die allgemeine Volksbildung steht tief. Die herrschende Religion ist die römisch-katholische. Spanien ist eine konstitutionelle Monarchie. Die Volksvertretung wird vom Senat und von der Deputiertenkammer gebildet. An Kolonien besitzt Spanien noch die 5 Presldios (in Marokko), darunter Ceuta, die Kanarischen Inseln, Tiris (an der Westküste der Sahara), Fernando Po, Annobom (im Meerbusen von Guinea) und ein kleines Gebiet an der Küste von Französisch-Kongo. Die Republik Portugal. Das innere Tafelland Spaniens zeigt nach Westen, zum Atlantischen Ozean, einen terrassenartigen Abfall. Die Küste (zumeist flach und hafenarm) umsäumen größtenteils Tieflandsstreifen, welche an den Mündungen des Douro und des Tejo weit in das Land eindringen. Dieses Gebiet bildet die heutige Republik Portugal. Da die ge- birgigen Gegenden, welche an Spanien grenzen, zumeist unsrucht- bare, unwegsame und darum menschenarme Landstriche sind, so erklärt sich hieraus die Entwickelung eines eigenen Volkstums mit eigener, wenngleich der spanischen nahe verwandten Sprache (Ursprung?). Dieser Abschluß nach Osten weist die Portugiesen um so mehr auf das Meer hin, und so findet auch die Glanzzeit Portugals als be- deutende Seemacht im 16. Jahrhundert ihre ungezwungene Er- klärung. Später aber wurde ihnen der größte Teil der ausländischen Besitzungen von mächtigeren Gegnern entrissen. Die amerikanischen Kolonien machten sich frei (Brasilien). Die Weltherrschaft kam in die Hände der Holländer und Engländer. Namentlich hat England in seinen Beziehungen zu Portugal jederzeit für sich die größten Vorteile im Auge gehabt. Auch die Wirren der Napoleonischen Zeit sowie die politischen Unruhen und Fehden im Innern haben einen fortdauernden Rückgang des Landes zur Folge gehabt, und heute ist Portugal noch ohn- mächtiger als Spanien. Es gehört zu den schwächsten Reichen Europas. Auf das Klima übt die Nähe des Meeres einen großen Einfluß aus, soweit größere Erhebungen des Bodens nicht mitsprechen. Auf den Höhen der Serra da Estrella liegt den größeren Teil des Jahres Schnee. Dagegen sind die klimatischen Gegensätze der Küstengebiete keine schroffen. Die Befeuchtung ist ausreichend, nimmt aber nach Süden hin ab. In den südlichen Landstrichen herrscht teilweise große Trockenheit. Die Landschaft Algarve ist wieder reicher benetzt. In der Pflanzenwelt find die Weinrebe, die Korkeiche, die echte Kastanie, der Ölbaum, die Orange, Obstbäume aller Art, die Palme, der Maulbeerbaum u. a. charakteristisch. — Der Ackerbau steht trotz teil- weise recht günstiger natürlicher Voraussetzungen noch auf niedri- gerer Stufe als in Spanien. Die Arbeitsscheu der Portugiesen ist

5. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 29

1893 - Leipzig : Hinrichs
Südaustralien. 29 der große, wenig bekannte Teil w. der großen Salzseen, welche sich in südnördlicher Richtung gegen die Grenze hinziehen. Was Südaustralien vprnehmlich mangelt, das ist fließendes Wasser. Den allgemeinen dürren Charakter teilt aber die südöstlichste Ecke der Kolonie, eine von dem übrigen Gebiet völlig verschiedene Gegend, durchaus nicht. Vulkanischer Natur, ist dieser begünstigte Strich so reich bewässert, daß man ausgedehnte Arbeiten aus- führte, um den fruchtbaren schwarzen Boden trocken zu legen und der Kultur zu gewinnen. Man hat diesen Bezirk nicht mit Unrecht als den „Garten Südaustraliens" bezeichnet. Da- gegen ist die Känguruhinsel, fast ganz aus Wüstensandstein bestehend und mit nutzlosem Skrub bedeckt, das Bild trostloser Unfruchtbarkeit. — c) Die Gründung Südaustraliens vollzog sich in ganz anderer Weise als die der übrigen australischen Kolonieen. Niemals nämlich genoß es die Vorteile und Nach- teile kostenloser Sträflingsarbeit; bielmehr geschah die Gründung wie die Neuseelands aus freiem Willen durch freie Männer und aus den eigenen Mitteln derselben. Der britische Staat beanspruchte nur das Oberaufsichtsrecht, welches er durch den von der Krone ernannten Gouverneur ausübte. Auch gewährte er in der Folge der jungen Kolonie keine Unterstützung; man legte ihr die Verpflichtung auf, sich aus eigenen Mitteln zu er- halten. Deshalb war das Wachstum der Kolonie anfangs ein sehr langsames. — d) In Südaustralien ist die Viehzucht von ihrer Stellung als wichtigste Erwerbsquelle, als welche sie ja sonst in ganz Australien gilt, durch den sich mächtig ausbreitenden Ackerbau verdrängt worden. Der Getreidebau (in Südaustralien fast ausschließlich Weizenbau) breitet sich in ungeahnter Weise über Gegenden aus, welche man früher kaum für die Viehzucht tauglich hielt. Unter den Ackerbauern finden wir den bei weitem größten Teil unserer in Südaustralien ansässigen Landsleute, welche sich durch die Sorgfalt, mit der sie ihr Besitztum bebauen, sehr vorteilhaft, namentlich vor den Iren, auszeichnen, deren vernachlässigte Farmen sie häufig ankaufen. Glänzend ist die Lage der Farmer aber keineswegs. Neben Getreidekrankheiten machen ihnen Heuschreckenschwärme nicht selten zu schaffen; dazu kommen die sengendheißen Winde, in manchen Gegenden die Kaninchenplage. Übrigens ist der südaustralische Weizen von ganz besonderer Güte, seinschalig und mehlreich. — e) Die Hauptstadt der Kolonie, Adelaide, liegt an beiden Ufern

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 122

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 122 _ cc. Stromschnellen bei Durchbrüchen der Landrücken, dd. Mündungen in Biuueumeere, dereu Ausgänge in fremden Händen sind (Konstantinopel); 4. durch die gleichartige Bevölkerung, gleichartig a. nach Abstammung und Sprache: aa. Staden (Polen, Lithauer, Kosaken, eig. Russen), bb. Mongolen (Finnen, Esthen, Lappen Samojeden, Kirgisen), b. nach Religion: aa. herrschend ist die griechisch-römische Kirche, deren Oberhaupt der Zar ist — bb. Ausnahmen: Polen zur römisch-katholischen Kirche, Bewohner Finnlands und der Ostseeprovinzen zur protestantischen Kirche. — Jude», Mnhammedaner (türk. und tartar. Völker) — c. nach Beschäftigung (hauptsächlich Landwirtschaft — Ackerbaustaat). Ii. Staatliche Einheit notwendig infolge 1. der Abhängigkeit der einzelnen natürlichen Abschnitte: a. dem Tundrengebiet fehlen Holz, Getreide. Salz, allerlei Geräte, b. dem Waldgebiet Getreide, Salz und Werkzeuge, c. dem Ackerbau. Snmpf- und Steppengebiete Holz, Metalle u. f. w. 2. des niedrigen Kulturzustandes und der Uubildung vieler Völker- stamme. Iii. Formen der staatlichen Einheit. 1. Verfassung: unbeschränkte Monarchie (der Zar ist Gesetzgeber und Richter — Reichsrat, Syuode, Senat sind vom Kaiser selbstgewählte Korporationen). 2. Verwaltung: Einteilung des Landes in Gouvernements — Verwal- tungsbeamten bestechlich. Iii, 2. Rußlands Bodengestalt (Seen- und Steppenplatten, Landrücken und breite muldenartige Thalebenen), Klima (kalte, nördlich gemäßigte Zone, kontinentales und ozeanisches Klima) und Pflanzenregionen (der Moose und Flechten — des Waldes — des Ackerbaues und der Steppe). Vergleiche die russische, ungarische, französische und norddeutsche Tiefebene nach Ausdehnung, Bodenbeschaffenheit, Bewässerung! Der augeschwemmte Boden ist Marsch- und Gestland, der gnte Boden mit verwesten Pflanzenstoffen ist der Humusboden (Schwarzerde). Die Plateaus bestehen aus Grämt. Je näher dem Meere, desto Wasser- reicher der Boden. Weichbodenarten sind Sümpse, Moore, Maremmen, Tundren. Die Sümpfe haben noch einen sichtbaren Wasserspiegel, Moore, Maremmen und Tundren eine zusammenhängende Pflanzendecke. Die Moore Schwabens heißen Riede, die Bayerns Möfer und die Böhmens Filze. Ebenen mit meist trocknem Boden sind Heide, Pußte, Steppe (grasige, salzige und sandige Steppe.)

7. Die Völker und Staaten der Erde - S. 123

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volks-u.staats-Verh.i.allg. §. 16. Nahrungsweise. u) Landwirthschft. l26 größeren Flächen, z. B. in den nord-deutschen Ebenen, eine erhebliche ökonomische Bedeutung hat, findet doch hinsichtlich der von ihr ausgehenden Rückwirkung auf das Volksleben noch immer der Unterschied statt, ob die Heerde» einen groß- ßen Theil des Jahres im Freien, oder ob sie ihr ganzes Le- den im Stalle zubringen, ob Hirten oder ob Wärter mit ihnen verkehreil. — Wenngleich das Hirtenlebcn im Mittel- gebirg oder in der Ebene, hinsichtlich seiner Einwirkung auf die Volksthümlichkeit, gewiß nicht neben das der Alpen ge- stellt werden kann, wo nicht blos wenige Personen daran Theil nehmen, und der Einfluß des Naturlebens ein ganz an- derer und viel gewaltigerer ist: so wäre es doch immer ganz interessant, die Lokale anzugeben, wo in Mittelgebirg und Ebene der eine oder der andere Modus für die Ernährung der Heer- de» gebräuchlich ist, hinge die Wahl desselben nicht zu sehr von dem wechselnden Ermessen der einzelnen Besitzer ab. So viel wird indeß durch die Natur des Verhältuisscs selbst fest- gestellt, daß überall, wo die Hütung großer Heerden im Freien die in einer Gegend allgemein verbreitete, nothwendige Man- nigfaltigkeit anderweitiger ländlicher Kulturen bedrohen oder beeinträchtigen würde; ferner, wo die höchste Anforderung an die Leistnllg der Scholle gemacht wird, wo folglich auch der Dung zu einem unschätzbaren Artikel geworden: da mußte sich auch die Nothweudigkeit der Stallfütterung jedem verständi- gen Landwirthe aufdrängen. Wo dagegen die natürliche Un- gunst des Bodens auf weiten Flächen entweder nur dürftige Erndten nach längerer Ruhe, oder Jahr aus Jahr ein nur die Benutzung als Weidegrund zuläßt, — also auf der Haide, im Moor und Bruch, in Waldungen und auf steilen Berg- lehnen u. s. w.; — oder wo größere Strecken ganzen Städ- ten und Dorfschaften zngehören und sogenannte „Gemeinhei- ten" bilden; oder wo eigenthümliche Verhältnisse anderer Art cs wünschenswerth machen*): da muß auch der Heerden - *) Man denke z. B. an des sogenannte „Horten" des Ackers, durch allnächtlich in wandernde Pferche oder Hürden eingeschlossene, allmählig weite Flächen düngende Schafhecrden.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 15

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 15 — Staaten von Nordamerika erbaut worden und wird von ihnen verwaltet und geschützt.dieses Bild zeigt uns die wichtige Wasserstraße aus der Vogelschau. Der Kanal beginnt bei Colon am Allantischen Ozean und führt zunächst durch die Limonbai im freien Wasser. Dann folgt der erste Durchstich bis Gatun. Hier beginnt, 8 km von der Küste ent- sernt, ein großes Staubecken. Durch einen riesigen Staudamm wird das Wasser des langgestreckten, viel gebuchteten Gatuusee, der vor dem Kanal- bau in der trockenen Zeit einem ausgedehnten Sumpfe glich, zurückge- halten, so daß die Kanalrinne das ganze Jahr hindurch die erforderliche Tiefe behält. Ungefähr 40 km von Gatun entfernt, bei Cnlebra, durch- 4. Am Panamakanal.2) schneidet dann der Kanal die Wasserscheide zwischen den beiden Ozeanen Wohl besteht diese Wasserscheide nicht aus einem zusammenhängenden Bergrücken, sondern aus rundlichen Hügeln von Kegelform, aber trotz- dem galt es, an dieser Stelle einen Einschnitt von 5 km Länge und 80—100 m Tiefe herzustellen. Unermeßliche Gesteinsmassen waren hier *)_ Um den Schutz des Kanals durchführen zu können, hat die Regierung der Umon 1904 von der Republik Panama die „Kanalzone" käuflich erworben, das t|t ein Landstreifen, so lang wie der Kanal ;72 km) und 16 km breit, zur Hälfte rechts, zur Hälfte links vom Kanal gelegen. _ 2) Aus der Bildersammlung- „Weltwirtschaftliche Bilder aus dem inter- nationalen Wirtschaft- und Verkehrsleben". Format 72/98 cm. Jedes Bild aufgezogen auf Leinwand mit Stäben 5 Jl.

9. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien, Vergleichung mit den Kolonialgebieten anderer Staaten - S. 54

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Der ostasiatische Inselbogen. und Pflanzungen des weißen Maulbeerbaums. Nächst China liefert Japan die kostbarste Rohseide und sorgfältigst hergestellte Seidenstoffe. Die Kohlenschätze von den Berglehnen Kiuschius haben in Süd- und Mittelhondo das Großgewerbe mit Maschinenbetrieb mächtig entwickelt, für welches Rohbaumwolle zum großen Teil aus Vorderindien und der Union eingeführt wird. In den fruchtbaren Talniederungen herrscht einseitig der Reisbau vor, welcher in gartenähnlichen kleinen Feldern mit Hilfe von ausgedehnten Lewässerungs- anlagen für die Volksernährung (auch Reisbierherstellung) wie für die Kusfuhr betrieben wird. Die Ergiebigkeit des Fischfangs in den angrenzenden Meeresteilen gibt annähernd 3 Millionen Menschen Beschäftigung. In der kühlfeuchten Nordhälfte findet sich gleichfalls ein reiches und mannigfaltiges Pflanzenkleid, doch treten hier die mitteleuropäischen Eichen-, Ahorn- und Buchenarten Kbb. 25. Japanische Teepflanzung.bei Kioto. sowie die nordischen Nadelhölzer beherrschend vor. Wichtig ist hier der Lackbaum, dessen Saft den Rohstoff für die altberühmten Lackwaren liefert. Tee- und Seidenkultur schließt die Winterkälte aus, und auch der Reisbau gedeiht nur im N vom hondo. hier werden auch reichliche Kupferlager ausgebeutet. Jesso ist trotz japanischer Kulturarbeit noch eine von Bären und Füchsen bevölkerte Waldinsel. Die vegetationsarmen Kurilen bilden inmitten eines stürmischen Nebelmeers bedeutungsarme Stützpunkte der Fischerei. 5tuch das unwirtliche Sachalin ist nur durch Fischfang, insbesondere Robbenschlag, von einiger Be- deutung. Iii. a) Gesamtbetrachtung. Eine über Nacht entstandene Weltmacht. als der Kaiser (Mikado) i. Z. 1868 die Gewalt der großen Lehnsträger (Daimios) brach, wurde das ganze Reich mit nie zuvor dagewesener Schnelligkeit im europäischen Sinn um- gestaltet. In der Landesverwaltung, der Heeresordnung und in jeglicher Hrt des Unter- richtswesens ahmte man besonders deutschem Vorbild nach. Zu allgemeiner Überraschung besiegte das kleine Heer der Japaner die an Zahl weit überlegenen Russen in ruhmreichen

10. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 42

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
42 Rumänien. Ii. Natur und Menschenwerk. Ii. a) Mlgemeinbetrachtung. gusgesprochenes Hestlandsklima. Russische Winterkälte (bis zu —35°) wechselt mit tropischer Sommerglut (bis zu 40°). Eine Hauptgetreidekammer Europas. Da der Rumäne überwiegend von Mais lebt, führt er seine massenhaften Weizenernten dem übrigen Europa zu. b) Linzelbetrachtung. Walachei und Moldau. In den höheren Teilen des Gebirgs wird nomadenhaft die Schafzucht getrieben, welche vielfach die Kleidung liefert (Schafpelz und Lammfellmütze). Die Gehänge tragen gemischten Wald (Eiche, Luche, Fichte)- dazu gedeiht die Rebe, und unter den Obstsorten tritt besonders die Pflaume (Zwetsche) hervor, aus welcher ein beliebtes Volksgetränk, der Pflaumenschnaps, bereitet wird. 5lm Rande des Gebirges gibt es Salzlager und petroleumquellen, deren Ausbeute auch in die Nachbarländer verschickt wird. Steinkohlen fehlen dagegen gänzlich, so daß das Land auf die Einfuhr von gewerblichen Erzeugnissen angewiesen ist. Das Tiefland und die östl. Moldau sind durch fruchtbaren Lehmboden, durch er- giebigen Sommerregen und hohe Wärme zu den bedeutendsten Getreidelandschaften ge- worden. Die reichen Ernten von Inais und besonders von Weizen werden auf dem billigen Donauwege zur Ausfuhr gebracht. Freilich liegt der Handel fast ausschließlich in den Händen der Fremden, vor allem der Juden. Die Tierzucht steht zwar hinter dem 5lcker- bau zurück, immerhin ist die Rinderzucht bedeutend- die wasserliebenden Büffel werden wegen ihrer fetthaltigen Illilch zahlreich gehalten. Das sumpfige, fiebergefährliche Donau- delta wird nur durch unendliche Scharen von Sumpf- und Schwimmvögeln belebt. Dobrudscha. Sie besteht aus durchlässigen Kalkschichten- sie ist daher ein weisser- armes Steppenland und dient nur kärglicher Schafzucht. Iii. a) Kllgemeinbetrachtung. Eins der jüngsten Königreiche Europas. Nach jahrhundertelanger Türkenherrschaft gewann das Land erst 1878 seine Unabhängig- keit und bildet seit 1887 ein Königreich unter einem Fürsten aus dem Hause hohen- zollern (König Karol, vermählt mit „Tarmen Sylva"). Vie östlichste romanische Sprachinsel inmitten von Slawen und Magyaren. Die Rumänen — vielfach noch Walachen genannt — sind die Nachkommen der in der römischen Kaiserzeit romanisierten Daker- sie reden noch heute eine eigene romanische Sprache und bilden somit nebst den benachbarten Magyaren einen durch starke Volksver- mehrung immer mächtiger werdenden Keil zwischen Nord- und Südslawen. Unter den zahlreich eingewanderten Fremden treten besonders die Zigeuner als Inhaber des Klein- gewerbes und die handeltreibenden Juden hervor, fluch Deutsche findet man in den verschiedensten Stellungen. Ein gutbeanlagtes. aus früherer Unechtschaft und Verkommenheit sich empor- arbeitendes Volk. Die bäuerliche Bevölkerung zeigt durch Rückständigkeit im Wirtschafte- betrieb, durch Trunksucht, Unwissenheit und Gleichgültigkeit gegen höhere Bestrebungen (87 % der bäuerlichen Bevölkerung sind ohne Schulbildung!) die Nachwirkung früherer Leibeigenschaft. Der Kdel (die Bojaren) führt auf seinen großen Gütern oder lieber noch in Paris ein Herrendasein; das Leben der höheren Gesellschaft zeigt daher ein ganz französisches Gepräge. Da ein Bürgerstand kaum vorhanden ist, besteht ein scharfer sozialer Gegensatz. Immerhin sind in den letzten Jahrzehnten durch den Bau von Verkehrsstraßen, Brücken und Eisenbahnen, durch Errichtung mannigfacher Krt von Unterrichtsanstalten usw. recht beachtenswerte Fortschritte erzielt worden. Schwache Bevölkerung. Obgleich fast 74 Deutschlands, hat Rumänien doch nur den 10. Teil jener Bevölkerung: 6 Millionen.
   bis 10 von 31 weiter»  »»
31 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 31 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 4
5 0
6 4
7 3
8 1
9 0
10 3
11 1
12 0
13 0
14 1
15 0
16 1
17 2
18 0
19 1
20 0
21 1
22 6
23 1
24 3
25 3
26 1
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 1
33 1
34 1
35 0
36 1
37 0
38 18
39 0
40 1
41 4
42 0
43 0
44 1
45 5
46 0
47 0
48 0
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1908
1 194
2 92
3 1411
4 810
5 755
6 839
7 1
8 4
9 31
10 362
11 4357
12 437
13 110
14 64
15 17
16 524
17 552
18 392
19 84
20 4
21 8544
22 51
23 117
24 4317
25 30
26 182
27 655
28 1037
29 6
30 26
31 4
32 104
33 741
34 32
35 30
36 125
37 18
38 21
39 78
40 395
41 31
42 579
43 249
44 111
45 327
46 70
47 1780
48 2289
49 2260
50 5052
51 14
52 53
53 20
54 1248
55 6
56 2
57 393
58 31
59 10
60 4
61 1008
62 739
63 4
64 1448
65 102
66 136
67 2
68 19
69 22
70 10095
71 107
72 67
73 104
74 34
75 419
76 1193
77 3144
78 227
79 1231
80 135
81 211
82 307
83 15
84 2590
85 1
86 0
87 168
88 4
89 176
90 3
91 668
92 2751
93 690
94 359
95 1449
96 6
97 568
98 124
99 328

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 218
1 163
2 46
3 324
4 376
5 2826
6 61
7 10115
8 216
9 853
10 722
11 214
12 172
13 48
14 26
15 348
16 1397
17 69
18 1061
19 2349
20 71
21 196
22 1227
23 45
24 235
25 151
26 443
27 172
28 37
29 900
30 353
31 767
32 31
33 4833
34 81
35 1390
36 36
37 196
38 204
39 3722
40 1397
41 26
42 25
43 437
44 1772
45 344
46 134
47 407
48 295
49 940
50 306
51 151
52 4475
53 205
54 13081
55 1014
56 112
57 615
58 797
59 2064
60 1283
61 973
62 4019
63 969
64 751
65 723
66 112
67 2626
68 312
69 179
70 194
71 1637
72 224
73 2779
74 513
75 455
76 360
77 1231
78 837
79 1705
80 6046
81 2097
82 279
83 77
84 33
85 334
86 218
87 282
88 869
89 33
90 29
91 2044
92 231
93 578
94 112
95 34
96 70
97 697
98 3630
99 3699
100 1249
101 86
102 199
103 1502
104 91
105 399
106 309
107 97
108 429
109 272
110 251
111 252
112 203
113 133
114 190
115 216
116 119
117 239
118 500
119 176
120 184
121 178
122 473
123 186
124 232
125 111
126 407
127 2828
128 333
129 251
130 114
131 944
132 778
133 414
134 173
135 111
136 8011
137 44
138 106
139 119
140 186
141 76
142 645
143 291
144 450
145 8189
146 284
147 186
148 5746
149 76
150 1331
151 2331
152 416
153 282
154 619
155 1390
156 280
157 2458
158 681
159 473
160 83
161 319
162 432
163 338
164 43
165 3112
166 2479
167 153
168 46
169 237
170 179
171 1053
172 591
173 1605
174 701
175 2139
176 1723
177 7503
178 147
179 1070
180 62
181 412
182 4353
183 5953
184 250
185 152
186 279
187 470
188 1036
189 420
190 48
191 1057
192 518
193 132
194 2069
195 46
196 264
197 646
198 170
199 1013